Seit Wochen markieren die amerikanischen und europĂ€ischen AktienmĂ€rkte ein Hoch nach dem anderen, auch wenn man merkt, dass die Luft nach oben langsam immer dĂŒnner zu werden scheint. In diesen weit gelaufenen Markt, der charttechnisch gesehen eine normale Korrektur auf Tagesbasis nötig hĂ€tte, mischen sich langsam aber sicher Konjunktursorgen. Immer mehr Analysten gehen inzwischen davon aus, dass die US-Wirtschaft die Spitze des Wachstums bereits gesehen hat.
Belastende Faktoren sind in diesen Tagen unter anderem die weiter schwĂ€chelnde Konjunktur in China. Eine schwache China-Konjunktur strahlt zwangslĂ€ufig auch auf Europa und die USA aus, denn die gegenseitige Nachfrage nach WirtschaftsgĂŒtern macht einen nicht unbedeutenden Teil des Handelsvolumens aus. Zudem waren die Zahlen der UniversitĂ€t aus Michigan (USA) am vergangenen Freitag erschreckend schlecht. Die Laune der Konsumenten hat sich massiv eingetrĂŒbt. Diese Zahlen gelten als fĂŒhrende Indikatoren, sprich sie zeigen die Entwicklung der US-Wirtschaft fĂŒr die Zukunft an, und sind somit ernstzunehmende Warnsignale. SchlieĂlich ist da noch die Delta-Corona-Variante, die in Teilen der Welt schon heute fĂŒr Rekordinfektionszahlen sorgt. Inzwischen schein klar, dass eine Art HerdenimmunitĂ€t schier unerreichbar ist.
In der Regel gibt es fĂŒr Marktkorrekturen fundamentale Auslöser, die als Katalysator fĂŒr Gewinnmitnahmen sorgen. Diesmal könnten es die oben genannten Entwicklungen sein, die den immer mehr Marktteilnehmer dazu bringen, die aufgelaufenen Gewinne abzusichern oder gar vom Tisch zu nehmen. Die Situation in Afghanistan hat zwar nicht unmittelbar Auswirkungen auf die MĂ€rkte, ist jedoch ebenfalls eine mit Sorge zu betrachtende Thematik, deren weitere Entwicklung nicht wirklich durchschaubar ist.
FĂŒr diese Woche gilt es die Rede von FED-Chef Powell am Dienstag zu beachten, sowie das FED-Protokoll, dessen Veröffentlichung am Mittwochabend ansteht. DarĂŒber hinaus fĂ€llt am Mittwoch die Zinsentscheidung in Neuseeland.
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Veröffentlicht am 16.08.2021