Das vorherrschende Thema des neuen Jahres war schon im alten Jahr sicher: Die Zinswende der Zentralbanken. Schon in der ersten Handelswoche des neuen Jahres hat eben dieses Thema am Markt für Bewegung gesorgt. Vor allem die zinsempfindlichen Technologiewerte aus dem Nasdaq 100 sowie die Nebenwerte des Russel 2000 hatten zu kämpfen.

Im Dezember nach der letzten Notenbanksitzung der FED in 2021 war bereits klar, dass in 2022 mit bis zu drei Zinsanhebungen gerechnet werden muss. Das Notenbankprotokoll eben dieser Sitzung, das wie üblich drei Wochen später, am 05.01.2022 veröffentlicht wurde, gab nochmals tiefere Einblicke in das Denken der Zentralbanker. Es wurde offenbar, dass die FED inzwischen in recht aggressiver Weise bereit ist, ihre Geldspritzen zurückzufahren. Der erste Schritt, die Reduzierung der Anleihenkäufe ist bereits getan. Der zweite Schritt, die erste Zinsanhebung, wird voraussichtlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die nächste Gelegenheit hierzu ist die Notenbanksitzung am 26.01.2022. Der Markt erwartet dies aktuell jedoch erst im März. Der dritte Schritt, die Reduzierung der Zentralbankbilanz (also die Umkehr bilanzausweitender Anleihekäufen), soll nach Beginn der Zinserhöhungen in Angriff genommen werden. Dabei werden fällig werdende Anleihen nicht durch neue Anleihekäufe ersetzt, sodass die Zentralbankbilanz stetig wieder abschmelzen wird.  Sollten die Zinsen im März erstmals angehoben werden, könnte der Prozess der Bilanzkürzung bereits vor dem Sommer beginnen.

Warum gehen wir darauf so detailliert ein? Weil es DAS Thema des Jahres 2022 ist, mit dem wohl größtmöglichen Einfluss auf die Aktienmärkte (wenn man unvorhergesehene Katastrophen oder eine Corona-Panik 2.0 wie zu Beginn 2020 mal außen vor lässt). Der Aktienmarkt steht und fällt mit der angebotenen Liquidität – und die FED fängt gerade stark an, am Liquiditätshebel zu ziehen. Das heißt nicht automatisch, dass das den Markt stark drücken wird. Am Ende kommt es auf das richtige Maß an. Übertreibt es die FED, ist das Abwärtspotenzial jedenfalls gigantisch.

Wir wünschen Ihnen ein gutes und erfolgreiches Handelsjahr 2022.

 

Veröffentlicht am 09.01.2022

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