+++Iran-Anschlag sorgt für Zündstoff zu Jahresbeginn+++
Das Jahr 2019 war rückblickend betrachtet eine einzige Rekordjagd. Von teilweise widrigsten Bedingungen und dramatischen Entwicklungen zum Beispiel im Handelsstreit ließen sich die Märkte wenn überhaupt nur kurzzeitig beeindrucken. Das verarbeitende Gewerbe der USA steckt in einer Rezession und Boeing, ein Flaggschiff der US-Wirtschaft, bekommt seine 737-8 Max Maschinen nicht in die Luft. Das alles ändert aber nichts daran, dass die Märkte nur nach oben laufen.
Doch kaum ist der Hall des Silvesterfeuerwerks verstummt, gibt es die erste überraschende Schlagzeile des neuen Jahres: US-Armee tötet führenden Iran-General. Ein Nachrichtenmagazin hat diesen Akt beschrieben, wie man ihn nicht besser hätte beschreiben können: „Trump schmeißt Dynamit in explosives Pulverfass“. Was dieses Geschehnis für die Märkte heißt, hängt sicherlich von der Reaktion Irans ab. Dass die Iraner ein wichtiger Player am Ölmarkt ist, ist hinreichend bekannt. Die einigen Sachen, der Iran habe nicht wirklich etwas in der Hand, denn das Land ist von den Öllieferungen in den Westen abhängig. Andere sagen, ein Stop der iranischen Öllieferungen sei einer der berüchtigten schwarzen Schwäne, also jener unerwarteten Ereignisse, die verheerende Auswirkungen haben. Eine Verdreifachung des Ölpreises sei denkbar, was die Wirtschaft weltweit abwürgen würde. Doch wie wir es aus den letzten Jahren kennen: Die Märkte reagieren zunächst mal relaxt.
Was steht noch an im Januar 2020? Nun, Trump hat angekündigt, dass der Phase-1-Deal mit China am 15. Januar unterzeichnet werden soll. Endlich mal eine messbare Aussage. Außerdem gewinnt das Thema Brexit wieder an Bedeutung, denn Ende des Monats läuft die wiederholte Gnadenfrist der EU aus. Kommt es zum Brexit? Und wird es einen Deal geben, oder erleben wir das befürchtete Chaos? Wir werden es bald erfahren.
Wir wünschen Ihnen ein gutes und erfolgreiches Handelsjahr 2020, das insbesondere aufgrund der US-Präsidentschaftswahl eine besondere Bedeutung besitzt.
Veröffentlicht am 05.01.2020